Eine grüne Wiese mit blühenden Frühlingsboten

Ayurveda-Tipps für den Frühling: Kapha lässt grüßen

Der Frühling ist im Sinne des Ayurveda geprägt von einem erhöhten Kapha-Dosha. So gesellen sich zur Freude über die erwachende Natur und die ersten warmen Tage häufig auch Frühjahrsmüdigkeit oder schleimige Erkältungskrankheiten. Setze im Frühjahr verstärkt auf eine kapha-senkende sowie verdauungsanregende Ernährung und Lebensweise.

Der Ayurveda erinnert uns daran, den Rhythmen der Natur zu folgen und uns den Jahreszeiten anzupassen. Schon ab Ende Februar steigt in der Natur das Kapha-Dosha an – das äußert sich durch nasskaltes Wetter ebenso wie durch das Wachstum und Sprießen der Pflanzen.

Kapha besteht aus den Elementen Wasser und Erde und hat u.a. die Eigenschaften kühl, schwer, schleimig und langsam. Es gilt jetzt also, diese auszugleichen, um gesund und mit Leichtigkeit durch den Frühling zu kommen.

Empfehlungen für die Ayurveda-Ernährung im Frühling

Der Stoffwechsel von Kapha ist in der Regel eher träge und anabolisch – Kapha sorgt dafür, Substanz aufzubauen, wie wir es draußen beim Aufblühen der Bäume und Sträucher beobachten können. Dazu kommt im Frühling ein nach dem Winter geschwächtes Verdauungsfeuer (Agni).

Deine Ernährung sollte jetzt also leicht verdaulich und entschlackend sein, um Kapha abzubauen und Agni anzuregen. Empfehlenswert sind Nahrungsmittel mit bitterem, herbem oder scharfem Geschmack.

Integriere Kräuter und Gemüsesorten in deine Ernährung, die jetzt Saison haben. Dazu zählen zum Beispiel Spinat, Mangold, Radieschen, Frühlingszwiebeln und Spargel, aber auch Möhren, Rosenkohl, Wirsing oder Chicorée. An Getreide eignen sich vor allem Hirse, Gerste oder Buchweizen zum Kapha-Ausgleich. Auch Hülsenfrüchte wie Kichererbsen und Linsen sind jetzt gut.

Nutze außerdem Gewürze und Kräuter, um die kapha-senkende und agni-anregende Wirkung weiter zu unterstützen. Passend für die ayurvedische Frühlingsernährung sind zum Beispiel schwarze Senfsamen, Ingwer, Bockshornkleesamen, Kreuzkümmelsamen und Kurkuma. Bring mit etwas Chili oder Pfeffer außerdem etwas Schärfe ins Essen.

Ingwer regt den Stoffwechsel an und ist im Frühling sehr empfehlenswert

Genug trinken zum Entschlacken

Im Frühling empfiehlt der Ayurveda zudem, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. So unterstützt du den Körper dabei zu entschlacken, Fett zu verbrennen und Schleim zu lösen.

Besonders gut ist warmes oder abgekochtes Wasser. Verstärkt wirkt der Kapha-Abbau, wenn du das Wasser beim Abkochen sogar um etwa ein Drittel der Menge reduzierst.

Morgens ist es hilfreich, den Tag mit einem großen Glas warmen Ingwerwasser zu starten, um den Stoffwechsel nach der Nacht anzuregen. Du kannst das Ingwerwasser auch in eine Thermoskanne füllen und über den Tag verteilt trinken.

Frühling: Eine gute Zeit für Detox

Nachdem der Körper im Winter versucht hat (und versuchen musste), so viel Energie wie möglich zu speichern, ist der Frühling jetzt eine gute Zeit, um überflüssig gewordene Schlacken und Ballast wieder loszuwerden. Dazu eignen sich in dieser Jahreszeit Detox-Tage oder Fastenkuren.

In welchem Umfang und Intensität du fasten möchtest, ist dir überlassen. Möglich sind einzelne Entlastungstage bis hin zu einer ganzen Fastenwoche. Dabei spielt auch deine individuelle Konstitution eine Rolle – such im Zweifel vorab professionellen Rat.

Du kannst auch in deine alltägliche Ernährung im Frühling einen Detox-Effekt einbringen, indem du jetzt auf besonders schwere Nahrung verzichtest. Dazu zählen frittierte Speisen, Sahne, Käse, Wurst, fettiges Fleisch und öliger Fisch. Joghurt solltest du ebenfalls reduzieren und nur mittags essen, das gleiche gilt für Zitrusfrüchte.

Oder, angelehnt an die christliche Fastenzeit, du verzichtest im Frühling bewusst auf Genussmittel wie Süßigkeiten oder Alkohol. Das hat nicht nur eine positive Wirkung auf den Geist, sondern entlastet auch den Körper.

Weitere ayurvedische Tipps zum Kapha-Ausgleich im Frühling

Abschließend noch ein paar weitere Empfehlungen aus dem Ayurveda, die du leicht und ohne großen Aufwand umsetzen kannst.

Früh aufstehen

Die Sonne geht von Tag zu Tag wieder früher auf, was es leichter macht, morgens aus dem Bett zu kommen. Ein zu langes Schlafen erhöht das Kapha-Dosha und kann zu Trägheit führen (was genau „zu lang“ bedeutet, ist allerdings auch von deiner individuellen Konstitution abhängig).

Der Ayurveda empfiehlt, gegen 6 Uhr oder zumindest vor Sonnenaufgang aufzustehen. Denn dann ist im Sinne der Dosha-Uhr im Tagesverlauf noch Vata, das Prinzip der Bewegung, aktiv und macht das Aufstehen einfacher. Ab Sonnenaufgang ist Kapha dominant – der Snooze-Button wird dann oft zum guten Freund und wach werden fällt schwerer.

Bewegung an der frischen Luft wirkt überschüssigem Kapha im Frühling entgegen

Komm in Bewegung

Dazu laden uns die ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühling ohnehin ein. Eine gute Zeit, um wieder mit dem Sport oder einer regelmäßigen (körperlichen) Yogapraxis zu starten und so der Frühjahrsschlappheit entgegenzuwirken. So bringst du den Stoffwechsel in Schwung und unterstützt den Körper dabei, ins Gleichgewicht zurückzufinden.

Zeit für Frühlingsputz

Kapha im Übermaß hat die Tendenz, an Dingen festzuhalten und anhaftend zu werden. Übe dich im Frühling im Loslassen und miste doch mal dein Zuhause gründlich aus – vom Kleiderschrank bis in den Keller. Auch ein umfassender Frühlingsputz in deiner Wohnung ist jetzt super.

Setz dich an deine Jahresplanung

Wenn im Frühling die Energie zurückkommt, ist es ein guter Zeitpunkt, dein restliches Jahr zu planen. In vielen Kulturen feiert man den Jahresbeginn ohnehin traditionell zum Frühlingsanfang. Worauf möchtest du deinen Fokus in diesem Jahr legen? Welche Ziele möchtest du verfolgen? Was möchtest du erleben? Nutze die Frühlingsenergie, um ins Träumen und darüber hinaus auch ins Umsetzen zu kommen.

 

Ich wünsche dir, dass du in Balance bleibst und all die Motivation und Aufbruchsstimmung, die der Frühling mit sich bringt, aufnehmen und genießen kannst.

Wenn du Fragen hast, schreib mir gerne in den Kommentaren!

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